Der Auslandsschadenschutz springt ein
Um die Differenz nicht aus eigener Tasche zahlen zu müssen, empfiehlt es sich für Fuhrparkleiter, eine Auslandsschadenschutz-Versicherung für ihre international geforderte Flotte abzuschließen. Die Anbieter dieser Zusatzversicherung übernehmen zudem in der Regel die anfallende Kommunikation mit der gegnerischen Versicherung sowie die Reparaturabwicklung. Auch der Fahrer, alle Mitinsassen sowie Gepäck und Ladung sind mitversichert. Voraussetzung ist jedoch stets: Der eigene Fahrzeugnutzer ist nicht Unfallverursacher. Um auch komfortabel und ohne Schwierigkeiten weiter reisen zu können ist ein Schutzbrief bei einigen Versicherern optional buchbar.

Als Einschränkung haben die Anbieter häufig eine Geltungsdauer in der Police verankert. In der Regel sollten die Fahrzeuge nicht länger als zwölf Wochen am Stück im Ausland unterwegs sein, damit die Versicherung greifen kann. Ist der Dienstwagen vorwiegend in einem fremden Land gefordert, schreiben die meisten unserer Nachbarländer ohnehin eine Zulassung und Versicherung vor Ort vor.

Wissenswert: Die Grüne Versicherungskarte wird seit 1. Januar 2021 nur noch auf weißem Hintergrund ausgestellt. Dadurch kann sie auch einfach als PDF verschickt werden und der Dienstwagenfahrer kann sie selbst ausdrucken. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. GDV sind Autofahrer allerdings weiterhin verpflichtet, die „Grüne Karte“ in Papierform dabei zu haben – das reine Vorzeigen des PDF auf dem Smartphone werde nicht als Versicherungsnachweis akzeptiert.

Was die Fahrzeugnutzer wissen sollten
Auch wenn der Fuhrparkleiter einen angemessenen Auslandsschutz ausgehandelt hat: Ein Unfall im Ausland bleibt für den Fahrer eine unangenehme Sache. Um sich abzusichern, sollten sie bereits bei vermeintlichen „Lappalien“ die Polizei verständigen. Die Notrufnummer lautet in ganz Europa und darüber hinaus 112. Auch Rettungskräfte lassen sich darüber benachrichtigen. Bei Autos mit e-Call-System reicht die Betätigung der dazugehörigen Taste im Fahrzeug, und das Telefonat – häufig in fremder Sprache – entfällt.

Vorsorgliche Flottenverantwortliche geben ihren Fahrzeugnutzern zudem Kopien eines Europäischen Unfallberichts mit auf den Weg. Darin werden alle nötigen Daten zum Unfallvorgang, den Schäden und zu den Versicherungen abgefragt. Der Aufbau ist europaweit bekannt und kann die Verständigung erleichtern. Obendrein ist es ratsam, vor Ort nichts zu unterschreiben und nicht allzu detaillierte Angaben zu machen. Stattdessen sollte zunächst Rücksprache mit dem Fuhrparkmanager respektive der Versicherung gehalten werden. Fotos und Videoaufnahmen vom Unfallort und allen Schäden sowie eine Kopie des Polizeiberichts helfen ebenfalls bei der weiteren Abwicklung.